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Die Sprache des Aficionados: Formate und Stärken erklärt

Tradición Moderna
25.7.2024
6 min
Grundlagen

Sie haben die Grundlagen gemeistert und die Anatomie einer Zigarre verstanden. Nun ist es an der Zeit, die Sprache zu lernen, die Aficionados auf der ganzen Welt sprechen – die Sprache der Formate, Größen und Stärken. Diese Kenntnisse sind Ihr Kompass im Humidor; sie helfen Ihnen, eine Zigarre zu finden, die nicht nur gut schmeckt, sondern auch perfekt zu der Zeit und der Stimmung passt, die Sie für den Genuss vorgesehen haben.

Vitola: Mehr als nur eine Form

Das Format einer Zigarre wird in der Fachsprache Vitola genannt. Es beschreibt die Kombination aus Länge und Dicke. Die Vielfalt ist riesig, aber die meisten Zigarren fallen in eine von zwei Hauptkategorien:

  • Parejos: Das sind die klassischen, gerade geformten, zylindrischen Zigarren. Sie sind der häufigste Typ.
  • Figurados: Das ist der Sammelbegriff für alle Zigarren, die keine perfekte zylindrische Form haben. Sie können spitz zulaufen, in der Mitte dicker sein oder andere unregelmäßige Formen aufweisen.

Das Format hat einen enormen Einfluss auf das Raucherlebnis. Es bestimmt die Rauchdauer, die Temperaturentwicklung und wie sich die Aromen im Verlauf des Smokes entfalten.

Die wichtigsten Parejo-Formate

Diese Klassiker sollten Sie kennen. Die Maße können von Hersteller zu Hersteller leicht variieren, aber die generelle Form bleibt gleich.

  • Corona: Das traditionelle Referenzformat. Elegant und ausgewogen. (ca. 14-15 cm lang)
  • Petit Corona: Eine kleinere, kürzere Version der Corona. Ideal für eine kürzere Rauchdauer von ca. 30 Minuten.
  • Robusto: Das heute vielleicht beliebteste Format. Kurz (ca. 12-13 cm), aber mit einem dicken Durchmesser. Das sorgt für einen kühlen, voluminösen Rauch und eine intensive Aromaentfaltung in ca. 45-60 Minuten.
  • Churchill: Ein langes, stattliches Format, benannt nach dem berühmten Premierminister. Erwarten Sie hier einen langen Genuss von 90 Minuten oder mehr.
  • Toro (oder Corona Gorda): Die goldene Mitte zwischen einer Robusto und einer Churchill. Ein sehr beliebtes Allround-Format für ca. 60-75 Minuten.
  • Panetela: Ein langes und dünnes Format. Es bietet oft einen sehr konzentrierten Geschmack, kann aber schneller heiß rauchen.

Berühmte Figurado-Formate

Diese kunstvollen Formen sind ein Beweis für das Können des Zigarrenrollers.

  • Torpedo: Läuft am Kopfende spitz zu. Dies bündelt den Rauch und kann den Geschmack intensivieren.
  • Pyramide: Ähnlich dem Torpedo, beginnt aber schon am Fuß breiter zu werden und läuft gleichmäßig zur Spitze hin.
  • Belicoso: Im Grunde eine kurze Robusto oder Corona mit einer spitz zulaufenden Kappe.
  • Perfecto: Eine Zigarre, die an beiden Enden spitz zuläuft und in der Mitte einen bauchigen Körper hat.

Das Ringmaß: Die Dicke entschlüsseln

Die Dicke einer Zigarre wird durch das Ringmaß angegeben. Ein Ringmaß entspricht 1/64 eines Zolls.

  • Ein 32er Ringmaß entspricht einem Durchmesser von 12,7 mm (32/64 Zoll).
  • Ein 50er Ringmaß (typisch für eine Robusto) entspricht einem Durchmesser von 19,8 mm (50/64 Zoll).
  • Ein 64er Ringmaß entspricht einem Durchmesser von 25,4 mm, also einem ganzen Zoll.

Was bedeutet die Dicke für Sie?

  • Dicke Zigarren (z.B. Robusto, Toro): Brennen langsamer und kühler. Der Rauch ist voluminöser und die Aromen können sich oft komplexer entfalten. Sie sind oft "verzeihender", wenn man mal etwas zu schnell zieht.
  • Dünne Zigarren (z.B. Panetela, Petit Corona): Der Geschmack ist oft konzentrierter und direkter. Sie neigen aber dazu, heißer zu brennen und können bitter werden, wenn man zu hastig raucht.

Stärke ist nicht gleich Geschmack

Es ist entscheidend, zwischen Stärke und Geschmack zu unterscheiden.

  • Geschmack (Aroma): Das, was Sie schmecken. Noten von Kaffee, Schokolade, Leder, Erde, Nüssen, Gewürzen, Früchten etc. Eine milde Zigarre kann extrem komplex und geschmackvoll sein.
  • Stärke (Kraft): Das, was Sie körperlich fühlen. Dies bezieht sich hauptsächlich auf den Nikotingehalt. Eine starke Zigarre kann ein leichtes Schwindelgefühl oder ein "Nikotin-Kick" verursachen, besonders bei Anfängern.

Die Stärke wird durch die Mischung der Einlagetabake bestimmt, insbesondere durch den Anteil an kräftigem Ligero-Tabak. Ein dunkles Maduro-Deckblatt kann einer Zigarre süße Schokoladen-Aromen verleihen, aber wenn die Einlage nur aus milden Seco- und Volado-Blättern besteht, wird die Zigarre trotzdem mild in der Stärke sein.

Die üblichen Stärkegrade:

  • Mild: Cremig, sanft, wenig bis kein Pfeffer. Ideal für Einsteiger oder für den Morgen.
  • Mittelkräftig (Medium): Die größte und vielfältigste Kategorie. Bietet eine gute Balance aus Aroma und Kraft. Der Standard für viele erfahrene Raucher.
  • Kräftig (Full-bodied): Intensiv, oft pfeffrig, würzig und mit einem deutlichen Nikotingehalt. Eher für erfahrene Aficionados oder für nach einer üppigen Mahlzeit geeignet.

Mit diesem Wissen sind Sie nun in der Lage, eine Zigarre nach Ihren Wünschen auszuwählen. Sie können entscheiden, wie viel Zeit Sie haben (Länge), wie intensiv der Geschmack sein soll (Dicke) und wie viel Kraft Sie vertragen (Stärke).

Im finalen Kapitel unserer Grundlagen-Serie geht es an die Praxis: das perfekte Ritual des Zigarrengenusses, vom Anschneiden bis zur letzten Asche.

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